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Hochsteinchen: Neuer Windpark ist jetzt offiziell am Netz

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Von unserem Reporter Werner Dupuis

Eine Podiumsdiskussion beschäftigte sich mit dem Themenkomplex Energiewende und erneuerbare Energie. Dazu gab es noch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

Laut Angaben von Juwi und des Anlagenherstellers Enercon produzieren die 16 bis zu 200 Meter hohen Windkraftanalgen bei Volllast in einer Stunde soviel Strom wie 20 Dreipersonnenhaushalte das ganze Jahr über verbrauchen. Mit 70,5 Megawatt ist der Windpark der mit Abstand größte in Südwestdeutschland.

Rund 170 Millionen Euro wurden nach Schätzung von Experten investiert. Dazu zählen nicht die aufwendige Infrastruktur. Der Investor macht keine Angaben zu den Kosten. Fünf Rotoren gehören mit einer Leistung von 7,5 Megawatt zu den größten Anlagen, die weltweit im Binnenland betrieben werden.

Bei einer Podiumsdiskussion konnte man sich ausschließlich auf die Vorteile der Windkraft konzentrieren. Die Einladung, daran teilzunehmen, hatten Mitglieder der Initiative Windkraftfreier Soonwald abgelehnt.

Ellerns Bürgermeister Dietmar Tuldi bedauerte dabei die fehlende Bereitschaft der Kritiker zu einem Dialog. Leider sei kein Mediator in Sicht, der diese Gruppen zusammenführen könne. Landtagspräsident Joachim Mertes lehnte jede Veränderung im Planungsrecht ab. Flächennutzungspläne seien ein höchst demokratisches und durchschaubares Instrumentarium. Allerdings müsste eine gerechtere Verteilung der Erträge gefunden werden. Den Solidarpakt in Rheinböllen bezeichnete er als Vorbild fürs ganze Land und Altbürgermeister Franz-Josef Lauers "Meisterstück".

"Als Chef der Genehmigungsbehörde stehe ich zu meiner Verantwortung", bekannte Landrat Bertram Fleck. Er habe sich mehrfach den Kritikern gestellt und seine persönliche und die juristische Position erläutert. Für 2020 prognostizierte er, dass der Rhein-Hunsrück-Kreis das fünffache von dem, was die Einwohner selbst verbrauchen, an Windstrom produzieren werde.

Trotz der Windräder habe sich der Wildbestand am Hochsteinchen nicht verändert, sind die Erkenntnisse von Forstamtsleiter Uwe Schikkor. Die Wildkatze sei noch heimisch und seltene Fledermausarten wurden im Sommer von Experten beobachtet. Viel Geld sei investiert worden, um Störungen zu vermeiden. Jeder Quadratmeter durch den Bau gerodeter Wald sei mittlerweile auf Ausgleichsflächen wieder aufgeforstet worden.

Im Anschluss an den offiziellen Teil boten örtliche Vereine wie der MGV Ellern, die Tanzgruppe "Step-Attack", der Musikverein Argenthal und die Tänzer der "Stepping Sheeps" auf der Bühne im Festzelt beste und kurzweilige Unterhaltung. Für Nervenkitzel und Gänsehaut sorgte eine spektakuläre Höhenrettungsübung der Feuerwehr des Rheingau-Taunus-Kreises, bei der eine Freiwillige von der Gondel des Windrades aus 140 Metern Höhe abgeseilt wurde.


Betreutes Wohnen: Neue Heimat für Simmerner Senioren

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Von unserem Redakteur Markus Lorenz

Danach entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Post, das dem DRK gehört und als Unterkunft für mehrere DRK-Einrichtungen genutzt wird, ein viergeschossiger Neubau mit insgesamt 41 Wohnungen zwischen 63 und 98 Quadratmetern. Die Investitionssumme beträgt rund 7,3 Millionen Euro.

Bürgermeister freut sich über Belebung der Innenstadt

Die einzelnen Wohneinheiten - hauptsächlich Zweizimmerwohnungen - werden von dem hessischen Planungsunternehmen, das in diesem Sektor über große Erfahrung verfügt, vermarktet. Sie können gemietet oder als Kapitalanlage sowie für den Eigenbedarf gekauft werden. Insgesamt hat das Objekt eine Nutzfläche von mehr als 3000 Quadratmetern. Der Stadtrat hat den Bebauungsplan bereits entsprechend angepasst. In erster Linie ging es dabei um Änderungen an der Dachform.

Die "Seniorenresidenz am Schloss" - so nennt sich das Projekt - bietet vor allem zwei große Vorteile: Durch die Innenstadtlage können sich die Senioren selbst gut versorgen, Geschäfte, Ärzte oder Freizeiteinrichtungen sind bequem zu Fuß zu erreichen. Zum anderen bieten die zahlreichen DRK-Einrichtungen vor Ort eine hohe Versorgungsstruktur. Denn in dem Miet- oder Kaufvertrag ist ein sogenanntes Basispaket unter anderem mit 24-Stunden-Notruf und Hilfe im Notfall durch qualifiziertes Personal enthalten, das je nach Bedarf aufgestockt werden kann. So können Leistungen wie Wohnungsreinigung, Wäscheservice oder Mahlzeitendienst gegen Aufpreis dazu gebucht werden.

"Direkt an die Seniorenresidenz schließen sich der gesamte ambulante Bereich der häuslichen Krankenpflege, Sozialstation, Tagespflege, Hausnotruf, betreutes Reisen und der Pflegestützpunkt an", erläutert DRK-Geschäftsführer Martin Maser. "Der Umfang dieser Versorgungsmöglichkeiten dürfte einmalig in ganz Rheinland-Pfalz sein."

Bürgermeister Andreas Nikolay ist froh über das zusätzliche Angebot an betreutem Wohnen für Simmern. "Die Stadt wird dadurch an zentraler Stelle belebt. Ich freue mich, dass das DRK hier investiert. Die Maßnahme halte ich für gut und sinnvoll. Wohnraum für die Innenstadt brauchen wir." Der Baubeginn ist für Anfang März vorgesehen, Ende 2014 könnte bereits Einweihung gefeiert werden - wenn das Wetter mitspielt.

Die Wohnungen gibt's nicht zum Schnäppchenpreis

Möglich wird die Seniorenresidenz auch durch den Bau einer neuen Rettungswache samt Halle für den Katastrophenschutz an der Hunsrück-Klinik (wir berichteten). Dadurch können die bislang an der alten Post stationierten Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände an den neuen Standort umziehen.

Entsprechend der Zielgruppe sind alle Wohnungen in der "Seniorenresidenz am Schloss" barrierefrei. Der Wohnkomplex verfügt über Aufzüge, jede Wohnung hat Balkon oder Terrasse. Neben den eigentlichen Wohnungen können die Bewohner auch einen Gemeinschafts- und Gymnastikraum nutzen. Ganz billig ist der Erwerb einer solchen Wohneinheit allerdings nicht. Der Kaufpreis selbst der kleinsten Wohnung dürfte deutlich jenseits von 150 000 Euro liegen. Dennoch gelten solche Investitionen aufgrund der demografischen Entwicklung insgesamt als sichere Wertanlage, weil Seniorenimmobilien in Zukunft noch stärker gefragt sind.

Die Vermarktung wird über lokale Kreditinstitute erfolgen. DRK-Geschäftsführer Maser spricht von einem "wichtigen Meilenstein für die ältere Bevölkerung in Simmern und Umgebung": "Neben den seniorengerechten Wohnungen in zentraler Lage ist die umfangreiche Versorgung durch unsere Einrichtungen in unmittelbarer Nachbarschaft ein einmaliges Angebot."

Baugenehmigung erteilt: "Leben im Kloster" rückt in Boppard näher

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Von unserem Redakteur Wolfgang Wendling

Er hat von der Eigentümerfamilie Lakatosz den Auftrag erhalten, das größte Kulturdenkmal im Unesco-Welterbetal mit Leben zu erfüllen. Spätestens in eineinhalb Jahren soll der Um- und Ausbau starten.

Der Baugenehmigung vorausgegangen sind intensive Abstimmungen zwischen der Landesdenkmalpflege, der Kreisverwaltung, der Stadtverwaltung, dem Architekturbüro und dem Eigentümer, teilt die Stadtverwaltung mit. "Leben im Kloster" heißt das ehrgeizige Projekt. 65 barrierefreie Wohnungen sollen im 9431 Quadratmeter großen historischen Ambiente entstehen. Kietzell hat Erfahrung mit der Verwirklichung moderner Wohnideen im alten Gemäuer. Im Bonner Stadtteil Pützchen hat er im ehemaligen Karmelitinnenkloster ein 10 000 Quadratmeter großes Projekt mit 29 Wohnungen erfolgreich umgesetzt.

Das soll ihm auch in Boppard gelingen, zeigt sich der Architekt zuversichtlich. Doch bis es soweit ist, liegt noch ein großes Stück Arbeit vor ihm. Zurzeit laufen Gespräche mit potenziellen Investoren. Denn ein Investor allein kann das kostspielige Unterfangen unmöglich stemmen. Interessenten für die Wohnungen im gehobenen Stil gibt es zur Genüge, sagt Kietzell. "Wir haben einen ganzen Ordner voll von Menschen, die ihr Interesse bekundet haben."

Neben den Wohnungen könnte auch Dienstleistungsgewerbe Einzug halten, Ärzte oder Physiotherapeuten zum Beispiel. Diese Pläne sind aber noch nicht ausgereift. Der Eigentümerfamilie wird nachgesagt, dass sie ein Faible für Kunst und Kultur hat. Das findet im Marienberg-Projekt seinen Niederschlag. So ist vorgesehen, das ehemalige Ökonomiegebäude zu einem Museum für zeitgenössische Kunst umzugestalten. Unterhalb der Freifläche zwischen Hauptgebäude und Ökonomietrakt entsteht eine Tiefgarage.

Die zunächst ins Auge gefassten Pläne, im Umkreis des Kloster Marienberg Reihenhäuser zu bauen, werden zurückgestellt.

Schwangerenberatung: Existenzangst bei Donum Vitae in Boppard

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Von unserem Redakteur Wolfgang Wendling

Dadurch könnte eine Fachberatungsstelle bei den landesweit sieben Standorten von Donum Vitae dem Rotstift zum Opfer fallen, lautet die Befürchtung. Auch bei Donum Vitae in Boppard läuten daher die Alarmglocken. Zugleich ist der Vorstand des Bopparder Trägervereins um Constanze Nattermann guter Dinge, dass der Kelch an ihnen vorübergeht.

"Eine noch so geringe Kürzung wäre ein großer Verlust für viele unserer Klientinnen und für das immens große bürgerschaftliche Engagement für die Kostbarkeit des Lebens", bringt die Bopparder Fachberaterin Ingrid Gundert-Waldforst gegenüber unserer Zeitung auf den Punkt , was die Donum Vitae-Beraterinnen aus ganz Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Vorstand des Landesverbandes bei ihrem Treffen in Boppard zu den Sparplänen des Landes formuliert haben.

Von den landesweit 116 Vollzeitstellen bei der Schwangerenberatung, die das Land je zur Hälfte finanziert, entfallen gerade mal 7,3 auf Donum Vitae. Das bedeutet: Die Standorte verfügen jeweils nur über eine einzige Fachpersonalstelle. Ausnahme: Die Beratungsstelle im pfälzischen Landstuhl, wo sich die Landeszentrale von Donum Vitae befindet, verfügt über 1,5 Stellen. Dagegen hat der Standort Cochem nur einen Personalschlüssel von 0,83.

Donum Vitae bewegt sich personell hart am Limit. An jedem Standort teilen sich zwei Halbtagskräfte die Fachberatung. Würde auch nur eine halbe Stelle entfallen, müsste eine ganze Beratungsstelle schließen. Das betrifft jeden der sieben Standorte.

Für Constanze Nattermann, seit der Gründung 2001 Vorsitzende von Donum Vitae Boppard und stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes, geht es jetzt darum, die Landesregierung zu überzeugen, dass bei Donum Vitae die Uhren anders ticken als bei den übrigen Schwangerenberatungsstellen im Land.

In der Tat: Im staatlichen System der Schwangerenkonfliktberatung hat Donum Vitae einige Alleinstellungsmerkmale. Bei den Trägern der Beratungsstellen handelt es sich um Vereine. Das heißt: Sowohl der Arbeitgeber der Fachberaterinnen als auch der Dachverband setzt sich aus ehrenamtlich tätigen Personen zusammen. So gehören dem Verein Donum Vitae Boppard 60 Personen aus dem Mittelrhein und dem Vorderhunsrück an. Donum Vitae hat also keinen bürokratischen Apparat, der Kosten verursacht.

Zudem ist Donum Vitae die einzige in der Schwangerenkonfliktberatung tätige Organisation mit katholischem Hintergrund. Das ist deshalb von Bedeutung, weil das Schwangerschaftskonfliktgesetz ausdrücklich die Trägervielfalt vorschreibt. Im Rhein-Hunsrück-Kreis ist neben Donum Vitae nur die Diakonie in Simmern im staatlichen System der Konfliktberatung tätig. Schwangerenberatungsstellen unterhält zudem noch die Caritas.

Prozess in Simmern: PS-Liebhaberin fährt der Polizei davon

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Von unserem Redakteur Markus Lorenz

Wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis musste sich gestern eine 27-Jährige vor dem Simmerner Amtsgericht verantworten. Insgesamt drei Mal war sie dabei ertappt worden, dass sie am Steuer eines Fahrzeugs saß, obwohl sie keinen Führerschein mehr hatte.

Die Fälle ereigneten sich zwischen Mai 2012 und April 2013 in Koblenz und Kastellaun. "Die Anklage für den ersten Fall war noch druckfrisch, da wurden sie schon wieder ertappt", rang Strafrichter Peter Hüttemann um Fassung. Zumindest verfügt die junge Frau ganz offensichtlich über einen exklusiven und teuren Geschmack. Zwei Mal wurde sie von der Polizei hinter dem Steuer eines BMW M 3 erwischt, einmal lenkte sie einen Porsche 911.

Die ledige und kinderlose Kosmetikerin gab an, derzeit vom Ersparten zu leben. Den BMW habe sie gebraucht für 50 000 Euro gekauft. Mit einem Geschäft, das sie in Kastellaun betrieb, hatte die 27-Jährige nicht den gewünschten Erfolg. Derzeit läuft ein Insolvenzverfahren. Dennoch ist die junge Frau schuldenfrei.

Besonders spektakulär fiel die Angeklagte im Frühjahr dieses Jahres in Kastellaun auf. Als sie von der Polizei erneut auf frischer Tat ertappt wurde, drückte sie das Gaspedal durch und brauste den Beamten mit ihrem Sportwagen davon. Die Polizisten entdeckten sie einige Zeit später - sie hatte sich mit ihrem Fahrzeug in der Einfahrt eines Hauses versteckt.

Nachdem die junge Frau den ersten Fall noch mit einer Ausnahmesituation erklärt hatte, weil ihre Großmutter kurz zuvor gestorben war, wollte sie sich zu den weiteren Verfehlungen nicht äußern. "Ich gebe die mir vorgeworfenen Taten zu, alles weitere wird mein Anwalt sagen", erklärte sie dem Strafrichter.

Ihr Verteidiger erläuterte, dass seine Mandantin schuldunfähig oder zumindest vermindert schuldfähig sei, weil ihre Impulskontrolle gestört sei. Das liege auch daran, dass ihre Eltern bei einem Afrika-Aufenthalt erschossen wurden und sie so schon als Kind aus den geordneten Lebensverhältnissen gerissen wurde. Danach habe sie mit Drogen experimentiert. "Sie wird bis heute nicht mit ihrem Leben fertig. Das erklärt auch ihre halsbrecherische Fahrweise. Meine Mandantin ist unfähig, ihre Taten einzusehen."

Auf Antrag des Verteidigers wurde die Hauptverhandlung erst einmal ausgesetzt. Das Gericht wird einen Sachverständigen mit einem psychologischen Gutachten beauftragen. Davon hängt dann der weitere Verfahrensverlauf ab.

Vandalismus auf dem Fußballplatz: Unbekannte ruinieren Karbacher Rasen

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Von unserem Reporter Werner Dupuis

Mit schweren, wahrscheinlich geländegängigen Fahrzeugen haben sie im Schutz der Dunkelheit mit hoher Geschwindigkeit diverse Runden auf dem Fußballplatz gedreht und dabei tiefe Spuren in die empfindliche Grasnarbe gefahren. Experten schätzen den Schaden auf 20 000 Euro. Die Polizei ermittelt.

Der oder die Täter mussten, um mit ihren Fahrzeugen auf das Spielfeld zu gelangen, mit einem Bolzenschneider eine dicke Eisenkette und eine Absperrstange durchtrennen. "Um uns zu schädigen, ist man mit krimineller Energie vorgegangen. Das ist kein Dummerjungenstreich", beschreibt aufgebracht FC-Vorsitzender Daniel Bernd das Vorgehen. Hier seien alle Grenzen des Erträglichen überschritten: "Das geht an die Substanz des Vereins."

Die Nachricht vom massiv beschädigten Rasen verbreitete sich bei Spielern und Mitgliedern via Telefon und Facebook wie ein Lauffeuer. Erst im vergangenen Sommer war das Grün im Stadion am Quintinsberg für viel Geld und unter großem Einsatz der Mitglieder saniert worden.

75 Sportfreunde, darunter auch einige Spielerfrauen, kamen bereits am Montagabend zum Arbeitseinsatz. Unter Anleitung des Platzwartes begannen sie, mit Schaufeln und Rechen die von den grobstolligen, breiten Reifen aufgerissenen Löcher im Rasen zu schließen. Am Dienstagabend ging die "Rettungsaktion" weiter.

Noch in dieser Woche soll das Fußballfeld neu eingesät werden. Ein besonderer Dünger soll das Wachstum forcieren. Ziel ist es, so FC-Chef Bernd, dass das Lokalderby gegen den TSV Emmelshausen am 12. Oktober wie geplant stattfindet. Sein nächstes Heimspiel am 28. September gegen den TuS Mayen muss der Rheinlandligist aber auf dem benachbarten Hartplatz austragen.

Immer wieder sind unbekannte Täter in der Vergangenheit in das Vereinsheim eingedrungen, haben nach Geld und Wertsachen gesucht. Der Schaden, der dabei durch Vandalismus entstand, war laut Aussage von Bernd immer viel höher als die Beute. Unbekannte hatten am Pfingstsonntag auf dem abseits gelegenen Sportgelände eine komplette Zaunanlage demontiert. Die Suche nach den Tätern ist bisher erfolglos geblieben.

Corsa über die Fahrbahn geschleudert: Zwei Verletzte

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Ein Audi fuhr einem wartenden Opel Corsa von hinten auf, wodurch dieser auf die Gegenfahrbahn gedrückt wurde. Ein entgegenkommender LKW konnte nicht mehr ausweichen und erfasste den Corsa. Dieser wurde dadurch quer über die Fahrbahn geschleudert. Bei dem Unfall wurden zwei Personen verletzt, ohne dass Lebensgefahr besteht.

Während der Bergungsarbeiten und Unfallaufnahme musste die B 421 in beide Richtungen für zwei Stunden komplett zwischen Kirchberg und Kappel gesperrt werden. Bei dem Einsatz waren Kräfte der Feuerwehren Kirchberg, Kappel und Kludenbach, der Unteren Wasserbehörde der KV Rhein-Hunsrück sowie des DRK mit zwei Rettungswagen vor Ort.

Sanierung für 200.000 Euro: Der Liebesturm ist Bacharach lieb und teuer

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Von unserem Redakteur Ingo Lips

Einer Legende nach soll hier eine Liaison zwischen einem Adeligen und einer Winzertochter ihr tragisches Ende gefunden haben. Fest steht, dass Bacharach heute zärtlich mit seinem mittelalterlichen Erbe umgeht und den Liebesturm, der sich über dem Malerwinkel an den Burghang schmiegt, derzeit für 200 000 Euro sanieren lässt.

Dabei hatten sich die Stadt und ihr Liebesturm fast schon etwas auseinandergelebt. Ihre Beziehung wurde erst wieder intensiver, nachdem ein ursprünglich auf 50 Jahre angelegtes Pachtverhältnis mit einem Privaten vorzeitig aufgelöst wurde. Doch die alte Liebe hatte Risse bekommen. Sie zogen sich nur allzu sichtbar durch das anderthalb Meter starke Mauerwerk der Westseite, und so stellte sich die bange Frage: "Bewegt sich der Berg oder eher der Turm?", wie Bürgermeister Dieter Kochskämper in seiner Rückschau erklärte.

Die Antwort gab das Landesamt für Geologie und Bergbau schon vor Jahren, doch sie fiel nur teilweise zufriedenstellend aus. Der Berg steht felsenfest - damit schied eine aufwendige Hangsicherung zwar aus -, doch die Messungen am Gebäude ergaben, dass die Risse an der Westwand sich immer mehr verbreiterten und das Gebäude sich allmählich dem Tal zuneigte.

Experten mussten der Sache auf den Grund gehen: "Bei den Folgeuntersuchungen wurde festgestellt, dass die hoch beanspruchten Mauerbereiche im Sockel zur Talseite hin erheblich zerstört sind", erklärte Bauingenieur Gaspare Marsala nun beim Pressetermin. Darüber hinaus fanden die Bauforscher heraus, dass der Turm ursprünglich über Balken verfügte, die als Ringverankerung wirkten. Diese Holzteile haben sich im Laufe der Jahrhunderte zersetzt.

"Die stabilisierende Wirkung der Holzanker ist somit nicht mehr gegeben und ist zusammen mit der verwitterten Sockelzone Ursache für die breiten Rissschäden", fasste Marsala zusammen. Daher entwickelte das Kölner Büro Schwab-Lemke, in dessen Diensten er steht, ein Sicherungskonzept mit voraussichtlichen Kosten für die Baumaßnahme in Höhe von 200 000 Euro.

Durch das von der Bundesregierung aufgelegte Konjunkturpaket ergab sich gerade zur rechten Zeit eine Finanzierungsmöglichkeit. Dank der speziellen Förderung für Welterbestätten bleiben lediglich 10 Prozent der Gesamtkosten an der Stadt hängen. Die Arbeiten sind nun in vollem Gange und werden in enger Zusammenarbeit mit einem Bauforscher und der Denkmalpflege ausgeführt. Zunächst gilt es, das Mauerwerk im Sockelbereich auszutauschen. Dann soll eine Edelstahlverankerung die ursprünglichen Holzanker ersetzen und dem Turm mehr Stabilität verleihen. Die Risse im Mauerwerk werden mit Injektionsmörtel geschlossen.

Bauunternehmer Michael Dausner hatte zwei gute Nachrichten: Die Arbeiten bewegen sich nicht nur im kalkulierten Kosten-, sondern auch im Zeitrahmen und werden voraussichtlich Mitte Oktober abgeschlossen sein - "wenn wir keine Überraschungen erleben", wie Dausner einschränkend hinzufügte.

Zögen bei weiteren Kosten gar dunkle Wolken am Himmel über dem Liebesturm auf? Dass zumindest nicht alles Gute von oben kommt, hatten bereits die Schilderungen des Bauplaners erkennen lassen: Zwei Seiten des Daches sind reparaturbedürftig, eine Sanierung würde wohl mehrere zehntausend Euro kosten, bestätigte Gaspare Marsala gegenüber unserer Zeitung. Darüber hinaus werde auch weiterhin immer wieder Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen, da der Dachüberstand zu gering sei.

Eine bauliche Veränderung sei aber mit den Erfordernissen der Denkmalpflege nicht vereinbar. "An dieser Stelle wird der Liebesturm immer ein Pflegefall bleiben", bedauert Marsala. Auch die angrenzenden Stadtmauerbereiche könnten die Verantwortlichen in Zukunft beschäftigen. Der Zustand einiger alter Kastanien in unmittelbarer Nähe des Turms gibt ebenfalls Anlass zur Sorge, wie Forstvertreter deutlich machten.

Noch hat die Stadt nicht entschieden, wie der Liebesturm genutzt werden soll. Es scheint jedoch unausweichlich, dass die mittelalterliche Bausubstanz auch künftig finanzielle Liebesbeweise einfordern wird, von wem auch immer.


Unklar: Wie wirken Kratzenburger Windräder aufs Welterbe?

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Von unserem Redakteur Wolfgang Wendling

In einem Antwortschreiben an den Bopparder Beigeordneten Heinz Bengart bestätigt der Direktor des Welterbekomitees die Einschätzung von Icomos: Auch außerhalb der Randzone des Welterbegebietes vorgesehene Windräder bedürfen der Zustimmung der Unesco, wenn sie die visuelle Integrität des Welterbes beinträchtigen könnten.

Die vom Kulturministerium gemeinsam mit dem Welterbe-Zweckverband in Auftrag gegebene Sichtachsenstudie soll Aufschluss darüber geben, welche der geplanten Windräder den hohen ästhetischen Ansprüchen eines Unesco-Welterbes zuwiderlaufen. Die Studie muss der Unesco in jedem Fall vorgelegt werden.

Bereits bei der Bereisung des Mittelrheintales durch einen Icomos-Vertreter im Dezember 2012 wurde das Ziel formuliert, anhand der Studie eine visuelle Beeinträchtigung des Welterbes durch Windräder zu verhindern. Solange die Unesco die Ergebnisse der Studie nicht abgesegnet hat, dürfen im Rahmenbereich des Welterbegebietes keine Windräder genehmigt werden. In der Kernzone des Welterbes ist Windkraft sowieso tabu.

Außerhalb des Rahmenbereiches

Vom Moratorium sind lediglich rechtsrheinische Standorte von Windkraftanlagen betroffen. Im linksrheinischen Raum sind derzeit keine Anlagen unmittelbar im Rahmenbereich ausgewiesen. Aber es gibt mehrere Standorte von Windrädern, die zwar außerhalb des Welterbegebietes liegen, aber wegen der Höhe der Anlagen von 200 Metern optisch in die Unesco-Kulturlandschaft hineinwirken. Deshalb hat das Wirtschaftsministerium bereits im Mai auf Anfrage unserer Zeitung die Auffassung vertreten, "mit möglichen Standorten außerhalb des Rahmenbereiches des Weltkulturerbes im Rahmen des Genehmigungsverfahrens sensibel umzugehen, wenn es zu Sichtbeziehungen zum Weltkulturerbe kommen kann."

Hat die Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück diese Vorgabe aus Mainz missachtet, als sie Anfang August die neun im Kratzenburger Staatsforst in der VG Emmelshausen geplanten Windräder genehmigt hat, ohne das Ergebnis der Sichtachsenstudie abzuwarten? Für die Stadt Boppard ist die Sache klar. Dieser Windenergiestandort, der Luftlinie gerade mal 3,9 Kilometer vom Rheintal entfernt ist, lässt sich nie und nimmer mit dem Welterbe-Status vereinbaren. Denn die Anlagen könnten nachgewiesenermaßen vom Rheintal aus gesehen werden. Nicht zuletzt aus diesem Grund bereitet die Stadt Boppard eine Normenkontrollklage gegen den Flächennutzungsplan der VG Emmelshausen und eine Klage gegen die Genehmigung der neun Windräder vor, die unmittelbar an den Bopparder Stadtteil Buchholz angrenzen. Dort macht zudem eine Bürgerinitiative gegen die Kratzenburger Windräder Front.

Landrat Bertram Fleck hatte im Sommer gegenüber der Bürgerinitiative deutlich gemacht, er sei rechtlich dazu verpflichtet gewesen, die am 27. November 2012 von der Firma Jade Windpark GmbH & Co beantragten Anlagen zu genehmigen. Gegenüber unserer Zeitung hatte er ausgeführt, dass er wegen der einzuhaltenden Fristen zwischen Bauantrag und Baugenehmigung auch nicht länger auf das Ergebnis der Sichtachsenstudie habe warten können.

Mainz: Genehmigung musste sein

Für diese Haltung des Landrates zeigt Mainz Verständnis: "Die Windräder in Kratzenburg mussten aufgrund der derzeit bestehenden planungs- und baurechtlichen Vorschriften genehmigt werden", teilte das Kulturministerium auf Anfrage unserer Zeitung jetzt mit. Gleichwohl bleiben auch in Mainz Zweifel an der Verträglichkeit mit dem Welterbe. "Ob die Windräder in Kratzenburg den Welterbestatus gefährden oder nicht, darüber kann nur spekuliert werden." Mainz wird die in Kürze "final mit allen Beteiligten abgestimmte" Sichtachsenstudie der Unesco vorlegen. Dann werde das Ministerium "mit der Unesco und Icomos die Problematik Windräder und ihre Auswirkungen auf die visuelle Integrität im oder in der Nähe des Welterbegebietes diskutieren".

Die Stadt Boppard hat für den "geheimniskrämerischen Umgang mit der Sichtachsenstudie" wenig Verständnis. Bereits am 15. Mai sei diese Studie den Welterbe-Kommunen vorgestellt worden. Seitdem sei sie verschollen. Mainz stellt hingegen klar, dass den Kommunen nicht die fertige Studie, sondern lediglich erste Arbeitsergebnisse präsentiert worden seien. Die Fertigstellung der Studie habe sich wegen Änderungswünsche der hessischen Seite verzögert.

Die Stadt Boppard geht davon aus, dass die Sichtachsenstudie bei ihrer Klage gegen die Windräder eine Rolle spielen werde.

VG präsentiert Auswahl ihrer besten Weine

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Zu dieser Veranstaltung lädt die VG traditionellerweise  am ersten Weinmarktwochenende ein. Der Anlass zu Flecks Besorgnis liegt im fernen China, genauer gesagt, in der steigenden Begeisterung der chinesischen Weinfreunde für den Riesling, zu dessen Produktion am Mittelrhein 68 Prozent der Weinanbaufläche genutzt werden.

Wenn nur ein Fünftel der 1,2 Milliarden Chinesen eine Leidenschaft für Riesling vom Mittelrhein entwickeln und diese dann jeweils nur zwei Liter pro Person und Jahr genießen würden, sähe es schlecht aus für die Chancen der Weingenießer, in ertragsärmeren Jahren überhaupt noch eine der begehrten Flasche zu ergattern, analysierte Fleck. Glücklicherweise hat sich das Wissen um die Qualität der Oberweseler Weine aber wohl noch nicht überall in Fernost rumgesprochen, sodass Verbandsgemeindebürgermeister Thomas Bungert seinen Gästen neben Begrüßungs- und Finalwein wieder acht hochkarätige Probenpaare zur Verkostung anbieten konnte.

Die von den Steillagen und Schieferböden geprägten Erzeugnisse der heimischen Winzer ließ sich in diesem Jahr auch die rheinland-pfälzische Weinbauministerin Eveline Lemke schmecken, die als Ehrengast geladen war. Die Einladung ist „eine geschickte Art zu vermitteln, wie die Region tickt", erklärte Lemke und sprach sich in ihrem Grußwort dafür aus, den Titel Unesco-Weltkulturerbe mit Fingerspitzengefühl zu bewahren.

Dem Wunsch der Ministerin, bei dieser Gelegenheit nachzuspüren, „was sich bei Ihnen so tut", kam der Erste Beigeordnete der Stadt Oberwesel, Andreas Schmelzeisen, nach, der in Vertretung von Stadtbürgermeister Jürgen Port, der beruflich verhindert war, einen Überblick über Anliegen und Projekte der Oberweseler gab. Für seinen Vorschlag im Hinblick auf die Kommunalreform, die alten Residenzstädte Oberwesel, Kaub und Bacharach auf Verwaltungsebene zusammenzuführen, war Schmelzeisen ein langer Applaus der Anwesenden sicher.

„Ein Blick auf die Landkarte genügt, um zu sehen, was zusammengehört", lautet seine Devise. Jenseits der kommunalen Zuständigkeiten eint die Bewohner des Mittelrheintals bereits heute der Stolz auf die eigene Weinbautradition: „Wir sind ein kleines Anbaugebiet, aber wir haben's drauf", rief Mittelrheinweinkönigin Anna Persch aus Oberwesel, die bei der Präsentation der Probenweine im Ratskeller von Weinprinzessin Jennifer Waldmann aus Erpel unterstützt wurde.

Souverän und kenntnisreich stellten die beiden jungen Frauen die guten Tropfen aus der Region vor, was bei dem Variantenreichtum an Aromen, Rebsorten und Reifeprozessen durchaus eine anspruchsvolle Aufgabe war. Es ist davon auszugehen, dass viele Besucher der Weinprobe den Rat von Landrat Fleck beherzigten und sich ein kleines Kontingent ihres Lieblingsweins sicherten – bevor es die Anderen tun. mko

Karbacher Sportplatz-Vandalen geschnappt

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Nach Hinweisen aus der Bevölkerung konnten die schwerwiegenden Sachbeschädigungen vom vergangenen Wochenende auf dem Grillplatz der Gemeinde Dörth und auf dem Rasensportplatz des FC Blau-Weiß Karbach geklärt werden.

Der Tat in Dörth konnten vier junge Männer aus dem Raum Boppard im Alter zwischen 19 und 21 Jahren überführt werden. Die Sachbeschädigung auf dem Sportplatzgelände des FC Karbach geht auf das Konto von zwei der vier Tatverdächtigen, die mit ihren Pkw ihr Unwesen auf dem Rasenplatz trieben und dabei erheblichen Schaden an der Grasnarbe anrichteten. Dabei war ein Schaden von 20000 Euro entstanden. Gegen die vier Beschuldigten wurden Strafverfahren eingeleitet.

Die Täter haben bei der Polizei ein Geständnis abgelegt.

10 Millionen Euro Gesamtkosten: Boppards Burg wird zu neuem Leben erweckt

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Dabei muss die Stadt selbst noch etliche Millionen in die Hand nehmen. Und wie das häufig so ist bei historischen Gemäuern: Wegen nicht vorhersehbarer bautechnischer Gegebenheiten hat sich das Projekt erheblich verteuert. Die Gesamtkosten liegen bei über 10 Millionen Euro, wovon die Stadt Boppard 5,4 Millionen zu tragen hat. Dennoch: Die Stadt ist zufrieden mit dem derzeitigen Verlauf der Arbeiten und mit dem, was schon alles erfolgreich umgesetzt werden konnte, wie Angela Wolf, Leiterin des Geschäftsbereiches Planen & Bauen in der Stadtverwaltung, gegenüber unserer Zeitung mitteilt.

Nach der Fertigstellung des Rohbaus wurde in diesem Jahr mit den Innenputzarbeiten, Metallbau-, Stahlbau- und Schlosserarbeiten, der Verlegung des Massivholzdielenbelages, den haustechnischen Installationsarbeiten, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärarbeiten sowie Elektroarbeiten begonnen. Zudem sind die Zimmererarbeiten, die Dachdeckerarbeiten am Neubau, die Außenputzarbeiten, der Außenanstrich - bis auf den Ostflügel -, der Einbau neuer Fenster sowie der Glasfassade am Neubau abgeschlossen.

Zurzeit erfolgt die aufwendige, denkmalgerechte Restaurierung der "Kölner Decken", eine nur sehr selten aufzufindende Ausführung von Stuckdecken aus dem 17. Jahrhundert, die anschließend mit Kalkputz versehen werden. Auch die Dachdeckerarbeiten sind voll im Plan. Mit dem ersten Abschnitt hatte die Lothar Henzler Dachdecker-Klempner GmbH nach der Fertigstellung im Frühjahr 2012 bei dem bundesweit ausgeschriebenen "Sanierungspreis 13" in der Kategorie "Dach" den ersten Platz belegt. Eine besondere Herausforderung waren die Dachgauben. "Wir haben es mit insgesamt 78 Sattelgauben zu tun, die alle mit einer ausgehenden Kehle gedeckt werden. Die Kombination aus modernen Materialien und traditionellen Oberflächen, erstellt in alt bewährter Handwerkstechnik, machen den besonderen Reiz dieser Sanierung aus", so Michael Weitzsch, Geschäftsführer bei der Henzler GmbH. Wie alle Arbeiten an der Kurfürstlichen Burg finden auch die Dachdeckerarbeiten in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde statt.

2009 hatte die Stadt Boppard von Bund und Land im Rahmen des Konjunkturprogramms "Weltkulturerbe" jeweils einen Förderbescheid über 2,9 Millionen Euro erhalten. Bedingung: Die Stadt muss ebenfalls 2,9 Millionen investieren. Der so gesetzte Kostenrahmen von 8,7 Millionen Euro ließ sich jedoch nicht halten, nachdem im Zuge der Bauarbeiten erhebliche und im Vorfeld nicht bekannte Schäden sowohl am Turm als auch am Südflügel festgestellt wurden. Dies führte zu Mehrkosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

Sowohl Sabine Naujack als auch Angela Wolf wiesen die im Stadtrat erhobenen Behauptungen, dass Handwerkerrechnungen nicht beglichen würden oder dringend erforderliche Arbeiten aufgrund der Haushaltslage nicht durchgeführt werden könnten, entschieden zurück. "Wir liegen sowohl finanziell als auch zeitlich im Rahmen: Die Arbeiten gehen planmäßig weiter", so Naujack und Wolf unisono.

"Die Sanierung der Kurfürstlichen Burg läuft hervorragend; es ist sehr beeindruckend, was in den letzten drei Jahren aus diesem imposanten Gebäude gemacht wurde, nachdem es zuvor viele Jahre im Dämmerschlaf verharrte. Wir rechnen im Sommer 2014 mit dem Abschluss der Arbeiten", so Beigeordneter Heinz Bengart. ww

Boppards Grüne sind sich nicht grün

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Von unserem Redakteur Wolfgang Wendling

Das wird an dem Verwirrspiel um die Wahlveranstaltung des unabhängigen Bürgermeisterkandidaten Georg Vetter am Freitag, 20. September, 19.30 Uhr, deutlich. Ort des Geschehens ist die Stadthalle. Und damit ist auch die Stadtverwaltung mit im Spiel. Deren Chef ist zurzeit Beigeordneter Heinz Bengart, ein Bopparder Grüner der ersten Stunde.

Doch der Reihe nach: Vetter fragt am 9. September bei Hallenmanager Peter Korneli nach, ob er die Stadthalle für eine Wahlveranstaltung mieten könne. Korneli gibt für Freitagabend, 20. September, grünes Licht. Doch müsse der unabhängige Kandidat Vetter ein Entgelt von 500 Euro zahlen. Nur politische Gruppierungen dürften die Stadthalle kostenlos benutzen.

Noch am 9. September wendet sich Vetter an Andreas Roll, einen von zwei Vorstandsprechern der Bopparder Grünen, ob er die Veranstaltung moderieren wolle. Roll will. Und er will noch mehr: Aus der Vetter-Veranstaltung soll eine Wahlveranstaltung der Grünen werden. Denn wie gesagt: Bopparder Parteien können die Stadthalle kostenlos benutzen.

Aber Roll hat die Rechnung ohne Karl Hofius, den zweiten Vorstandssprecher der Grünen gemacht. Er sei auf keinen Fall bereit, die Stadthalle für die Grünen anzumieten, lässt Hofius den Hallenmanager wissen. Beigeordneter Heinz Bengart, dessen Verhältnis zu Andreas Roll schon seit längerer Zeit zerrüttet ist, lehnt es ab, dem Stadtverband der Grünen die Halle zu überlassen. Begründung: Einer von zwei gleichberechtigten Sprechern sei gegen die Veranstaltung. Der Nutzungsvertrag müsse jedoch von beiden unterzeichnet werden.

Am 11. September folgt ein neuer Vorstoß von Roll. Er teilt Korneli mit, dass er Ulrich Horalek an seiner Seite habe. Horalek ist Schatzmeister und gehört neben Roll und Hofius dem Grünen-Stadtvorstand an. Damit stünde es 2:1 für die Veranstaltung am 20. September, meint Roll. Um den Wind aus den Segeln zu nehmen, schaltet Roll den Kreisverband der Grünen, dem er selbst angehört, ein. Dieser soll als Veranstalter auftreten. Die Vorstandssprecher Siegrid Braun und Thomas Görgen sind dazu bereit. Aber als Korneli dem Grünen-Kreisverband mitteilt, in diesem Falle sei eine Nutzungsgebühr von 750 Euro fällig, weil nur ortsansässige Parteien und Wählergruppen die Stadthalle unentgeltlich benutzen dürfen, machen die Kreis-Grünen einen Rückzieher.

Bereits am 10. September erhält Vetter von Korneli die Mitteilung, auch er dürfe, wie zuvor Walter Bersch und Wolfgang Spitz, für seine Wahlveranstaltung die Stadthalle kostenlos benutzen. Aber jetzt will Vetter keine Ein-Mann-Show mehr. Er hat sich längst mit dem Gedanken angefreundet, dass die Grünen die Veranstaltung unter ihre Fittiche nehmen und eine Bürgerinformation mit den Bürgermeisterkandidaten anbieten.

Doch ein wichtiger Protagonist wird heute um 19.30 Uhr fehlen: Walter Bersch. "Das ist eine Veranstaltung von Georg Vetter. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich daran nicht teilnehmen möchte", begründet Bersch gegenüber unserer Zeitung seine Absage. Das bedauert Georg Vetter, habe Bersch doch die Geschicke der Stadt entscheidend geprägt. Die Bopparder Bürger seien neugierig zu erfahren, wie er sich Boppards Zukunft vorstellt, meint Vetter. CDU-Bürgermeisterkandidat Wolfgang Spitz hat übrigens von Anfang an seine Teilnahme zugesagt.

Offiziell ist die Veranstaltung heute Abend ein Wahlkampftermin von Georg Vetter und keine Veranstaltung der Grünen. Auf diese Feststellung legt Beigeordneter Heinz Bengart großen Wert.

Premierenfest in Simmern bietet volles Heimat-Programm

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Von unserem Redakteur Volker Boch

Das Team des Pro-Winzkinos und der Stadt feilen an den Details des Premierenfestes, dessen Erscheinungsbild sich immer mehr abrundet. "Wir wollen ein stimmiges und stimmungsvolles Premierenfest feiern", sagt Bürgermeister Andreas Nikolay.

Für alle Gäste gibt es gut eine Woche vor dem Premierentag eine besonders wichtige Nachricht: Es wird noch Karten geben. "Wir gehen davon aus, dass es ein Kontingent für den freien Verkauf gibt", sagt Wolfgang Stemann vom Pro-Winzkino. Von den 1600 Plätzen, die bei den beiden Vorführungen in der Hunsrückhalle und dem Kino insgesamt zur Verfügung stehen, werden die meisten zwar an Schauspieler, Mitwirkende und andere Ehrengäste aus Kultur, Politik und Gesellschaft gehen." Aber der Rücklauf der Anmeldungen zeigt, dass wir Karten in den freien Verkauf geben können", sagt Stemann. Das Kino-Team nimmt Anmeldungen entgegen; sobald die Gästelisten geschlossen sind, werden die freien Karten unter den Angemeldeten verteilt.

Neben den Vorführungen wird es ein großes und zum Werk "Die andere Heimat" passendes Premierenfest geben. "Wir konzentrieren das Fest auf den Bereich am Fruchtmarkt vor dem Kino", erklärt Andreas Nikolay. Vom Mittag bis Mitternacht gibt es ein abwechslungsreiches Programm, dazu feine Weine aus der Region und Catering für alle Gäste.

Neben der Kulinarik stehen musikalische Unterhaltung, Gespräche mit den Schauspielern und dem Filmteam sowie viele verschiedene Inhalte im Mittelpunkt. Dazu gibt es die Möglichkeit, einzigartige Erinnerungsstücke zu erwerben: "Heimat"-Roggenbrot aus original "Filmmehl" mit dazugehöriger Tasche, ein Sommelier-Weinglas mit Sonderdruck und eindrucksvolle Bücher zur "Anderen Heimat".

Das Fest wird offiziell um 12 Uhr mit Edgar Reitz auf dem Balkon des Kinos eröffnet. Der Tag beginnt aber bereits um 10 Uhr mit der Vorführung des Reitz-Films "Geschichten aus den Hunsrückdörfern" sowie mit der Öffnung des Hunsrück-Museums.

Kartenbestellungen für die Premiere beim Pro-Winzkino unter Tel. 06761/7748 und per E-Mail an: info@pro-winzkino.de

Dreyer: Der Hahn hat eine sehr gute Ausgangsposition

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Von unserem Redakteur Volker Boch

Wenn namhafte Referenten beim Symposium auf dem Flughafen zum "Projekt Rheinland-Pfalz" von Theorien sprechen, wie der Hahn im Jahr 2050 aussehen könnte, hat dies in solch kritischen Tagen wahrlich etwas Visionäres.

Architekturstudenten der vier verschiedenen Fakultäten im Land sitzen in der Halle 501 C beim Symposium zusammen. Zwei Tage lang erörtern sie Potenziale der nächsten Jahrzehnte. Zu Beginn des zweiten Tages spricht Ministerpräsidentin Malu Dreyer über das größte Konversionsprojekt im Land. Sie ist überzeugt: "Der Hahn hat eine sehr gute Ausgangsposition gegenüber anderen regionalen Flughäfen." Er müsse sich aber auch neben dem reinen Fluggeschäft entwickeln.

Wer sich in der Halle umschaut, fühlt sich bestätigt. 501 C fällt, gemessen an üblichen Tagungsorten für Symposien, aus dem Rahmen: ein karger leerer Raum, in den eine Bühne samt Bestuhlung hineinimprovisiert wurde. Ein Bauzaun am Ende der Halle symbolisiert den Zustand des Hahns - zwischen Aufbruch und Abgang.

Beim Symposium geht es um mehr als nur den Hahn: um die Entwicklung des ländlichen Raums, Konzepte, wie sich regionale Flughäfen mit einer umliegenden Region entwickeln lassen. Welche architektonischen Potenziale genutzt werden können, wie sich Infrastruktur von Flughäfen allgemein optimieren lässt.

Landrat Bertram Fleck und auch Kirchbergs VG-Bürgermeister Harald Rosenbaum hören gespannt zu, wie die Referenten darauf eingehen, dass dem demografischen Wandel mit nachhaltigen Ideen begegnet werden kann. Dreyer erwähnt diesbezüglich die Verkehrsinfrastruktur um den Hahn mit dem Ausbau der B 50, dem Hochmoselübergang und der Hunsrückbahn, deren Baubeginn sie im Jahr 2016 erwartet.

"Der Hunsrück hat im Moment keine Anzeichen von Strukturschwäche", sagt Dreyer. Dahinter steckt allerdings auch die Erkenntnis: Wenn der Hahn die Wende nicht schafft, könnte dies anders aussehen. "Trotz der vielen Debatten ist der Hahn ein Leuchtturm für die Region", sagt Dreyer. Die Wertschöpfung der 83 am Hahn ansässigen Unternehmen liegt demnach pro Jahr bei 400 Millionen Euro. Geschäftsführer Rethage erklärt anschließend, dass der Hahn deutschlandweit 10 000 Menschen beschäftige.

Der Hahn-Chef befasst sich weniger mit der architektonischen Zukunft des Hahns, sondern mit dem Potenzial, das er aus ihm herauskitzeln will. "Wir können nur existieren, wenn wir attraktiv sind", sagt Rethage. Er will den Flughafen für den Endkunden als "multifunktionalen Konsumtempel" entwickeln und Cargo-Klienten mit der bald geschaffenen Landemöglichkeit für den neuen Großraumtyp 747-800 Anreize geben.

Prozesse zu ändern, erklärt Rethage, "das dauert am Hahn drei, vier, fünf Jahre. Das können Sie nicht mit einem Hebel machen, Sie müssen die Menschen überzeugen und mitnehmen." Der Geschäftsführer sagt: "Wir müssen was tun, aber in aller Ruhe, ohne Hektik." Klar ist, dass er den Rotstift auf der Kostenseite ansetzt, dort sieht er für die Restrukturierung zwei Drittel des Potenzials und nur ein Drittel bei den Erlösen. "Auf dem Papier wollen wir nach 2017 die schwarze Null erreichen."

Rethage spricht davon, dass er die Mitarbeiter mitnehmen will und deshalb neben seinem Kompetenzteam und einigen Visionären die Abteilungsleiter und Controller in die aktuelle Sanierungsarbeit eingebunden hat. Von den sieben emotionalen Phasen einer Restrukturierung, die er vom anfänglichen "Schock" bis zur finalen "Erkenntnis" und "Integration" skizziert, hätte das Unternehmen die ersten beiden harten Stufen der ablehnenden Phase hinter sich.

"Wir sind über den schlimmsten Punkt hinweg", sagt Rethage. Allerdings ist am Rande des Symposiums auch davon zu hören, dass es nach wie vor mächtig rumort in der Belegschaft. Der im Programm vorgesehene Vortrag des zweiten Geschäftsführers Wolfgang Pollety findet nicht statt. Es wäre um die Frage der Immobilien-Entwicklung am Flughafen gegangen - ein Thema, das nicht nur Architekturstudenten interessiert.


Briefwähler haben ihre Hochburg am Rhein

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Von unserem Redakteur Wolfgang Wendling

Damit ist kreisweit die Zahl der vorzeitigen Wähler nur unwesentlich gegenüber 2009 gestiegen. Bei der vergangenen Bundestagswahl wurden 13 127 Briefwähler registriert. Das waren 16 Prozent aller Wahlberechtigten. Jetzt liegt der Anteil der Briefwähler bei 17,8 Prozent. Zwar werden erfahrungsgemäß bis zum Sonntag noch einige Briefwähler hinzukommen, aber am Grundtenor, dass die Urnengang-Verweigerer im Rhein-Hunsrück-Kreis entgegen den Befürchtungen nicht überhand nehmen, wird sich nichts mehr ändern. Anders gesagt: Bei uns im Kreis ist kein ungebremster Trend zur Briefwahl auszumachen.

Allerdings gibt es regional große Unterschiede. Am Rhein sind deutlich mehr Briefwähler zu verzeichnen als im Hunsrück. Die VG St. Goar-Oberwesel liegt mit einem Briefwähleranteil von 24,1 Prozent an der Spitze. Von 7308 Wahlberechtigten haben sich 1760 dazu entschlossen, vorzeitig ihre Kreuzchen zu machen. Gesetzt den Fall, die Wahlbeteiligung liegt bei 75 Prozent, dann stimmt jeder dritte St. Goar-Oberweseler Wähler per Briefwahl ab.

Knapp hinter dem rheinischen Nachbarn bewegen sich auch in Boppard mit einer Quote von 23 Prozent die Briefwähler weit über dem Kreisdurchschnitt. 2832 der 12 303 Wahlberechtigten geben ihre Stimmen zu Hause oder in der Stadtverwaltung ab. Mit 20,5 Prozent Briefwählern ist auch in der VG Emmelshausen der Anteil der Briefwähler vergleichsweise hoch. Bei 11 708 Wahlberechtigten haben 2400 Bürger vorzeitig gewählt.

Dagegen sind in der VG Kirchberg die Briefwähler mit einem Anteil von 11,8 Prozent eher eine Randerscheinung. In Zahlen: Unter den 15 559 Wahlberechtigten in der größten Gebietskörperschaft des Kreises gibt es 1833 Briefwähler. Auch in der VG Simmern hält sich die Nachfrage nach Briefwahlunterlagen in Grenzen. 2171 Bürgern hat die Verwaltung die entsprechenden Wahlscheine ausgestellt, 14 188 Personen im Simmerner Land dürfen wählen gehen. Die VG Kastellaun (16,4 Prozent) und die VG Rheinböllen (18,2 Prozent) liegen bei der Briefwählerquote in etwa im Kreisdurchschnitt. 1916 von 11 706 Wahlberechtigten wählen im Kastellauner Land vorzeitig, 1432 von 7886 in der VG Rheinböllen.

In der Stadt Boppard geht auch noch die Bürgermeisterwahl über die Bühne. Daran dürfen 227 Bürger mehr teilnehmen als an der Bundestagswahl. Der Grund: Bei kommunalen Wahlen sind alle in der jeweiligen Kommune lebenden EU-Bürger wahlberechtigt. Obwohl es bei der Bundestagswahl 227 Wahlberechtigte weniger gibt, ist bei der Parlamentswahl der Anteil der Briefwähler um 64 Personen höher. Das lässt darauf schließen, dass die Bürgermeisterwahl auf weniger Interesse stößt als die Bundestagswahl.

Projekt in Oberwesel: Wird Vater Rhein bald Stromlieferant?

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Von unserem Redakteur Ingo Lips

Die Loreley-Kliniken, das Seniorenheim und die Kläranlage würden dann mit Ökostrom versorgt, den Wasserkraftanlagen auf dem Fluss bei Oberwesel erzeugen. Für das innovative Projekt und seine Umsetzung zeichnet das Unternehmen Metropolstrom-NW verantwortlich, das derzeit mit dem Feinschliff der Konzeption beschäftigt ist.

Das in Neustadt an der Weinstraße ansässige Unternehmen hat sich die "Akquisition, Unterstützung und den Betrieb nachhaltiger und förderungswürdiger Energieprojekte" zur Aufgabe gemacht. Der besondere Fokus liegt auf der Nutzung der Wasserkraft, wobei die Energie von Fließgewässern mit innovativen Turbinen in Strom umgewandelt werden soll.

Auf der Suche nach geeigneten Standorten für diese technischen Errungenschaften wurden die Neustädter nach Rücksprache mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung auch am Mittelrhein fündig. Ufernahe Bereiche am Prinzenstein bei St. Goar-Fellen und am Tauberwerth bei Oberwesel bieten ausreichende Fließgeschwindigkeit und sind zugleich von der Schifffahrt ausgenommen. Die Sache schien zunächst aussichtsreich, scheiterte aber dann doch am felsigen Untergrund: Eine Turbine, die zum Zweck des Fischmonitorings den Probebetrieb aufnehmen sollte, konnte im Rhein nicht verankert werden.

Dank einer weiteren vielversprechenden technischen Innovation ist das Projekt aber lebendiger denn je. River Rider heißen die etwa elf mal sieben Meter großen Wasserkraftanlagen, die wie einst die Schiffsmühlen auf dem Rhein schwimmen, während der Fluss ihre Schaufelräder antreibt. Die aufgenommene Energie wandeln Generatoren in sauberen Strom um. Das System bietet den Vorteil, dass es nicht im Flussbett verankert werden muss. Stattdessen verschaffen Stahlseile, die an zwei Masten am Ufer befestigt sind, den River Ridern Halt.

Am Tauberwerth unterhalb der Oelsberglage soll das Modellprojekt nun in die Tat umgesetzt werden. Dort kommen gleich mehrere günstige Faktoren zusammen, wie Verbandsgemeindebürgermeister Thomas Bungert im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Zum einen gibt es dort einen Übernahmepunkt, der es ermöglicht, den auf dem Rhein erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen. Zum anderen liegt dort in unmittelbarer Nähe die Kläranlage der Verbandsgemeinde, die einen Teil des Stroms an Ort und Stelle verbrauchen könnte. Bungert beziffert den Bedarf des Klärwerks auf rund 90 000 Kilowattstunden im Jahr.

Da die sechs geplanten River Rider im selben Zeitraum bis zu 450 000 Kilowattstunden produzieren, sind weitere Stromabnehmer gefragt: Bungert hat die Loreley-Kliniken und das Seniorenheim im Sinn. Derzeit müssen noch einige Daten beschafft werden, doch dann wird in Neustadt mit spitzer Feder gerechnet.

Für die Metropolstrom-NW ist nicht nur die Gesamtmenge des Verbrauchs von Belang. Das Unternehmen als künftiger Betreiber der Anlagen auf dem Rhein muss auch wissen, zu welchen Zeiten die Oberweseler Einrichtungen den Strom abnehmen könnten, der ja rund um die Uhr produziert wird. Für die Wirtschaftlichkeitsberechnungen spielt auch die Frage eine Rolle, wie der Strom vom Tauberwerth zu den Kliniken gelangt. Sollte das Netz der RWE benutzt werden, schlagen Durchleitungskosten zu Buche.

Am Ende muss die Kalkulation dann so ausfallen, dass alle Beteiligten profitieren. Metropolstrom muss die Anlagen wirtschaftlich betreiben können, während die Verbandsgemeinde und die Einrichtungen der Loreley-Kliniken ihren Strom günstiger beziehen wollen und sich eine Preisgarantie über mindestens zehn Jahre erhoffen.

Die Erwartungen sind groß. Für Bungert ist die Stromerzeugung auf dem Fluss vor dem Hintergrund der Initiative "ZukunftsiDeeen" das Energieprojekt mit der höchsten Effizienz und dem größten ökologischen Nutzen in seiner Verbandsgemeinde. Er ist zuversichtlich, es im ersten Quartal des nächsten Jahres realisieren zu können.

Der geschäftsführende Gesellschafter der Metropolstrom-NW, Arno Lauhöfer, sieht derzeit keine Probleme, die das Projekt zum Scheitern verurteilen könnten. Die River Rider seien erprobt und zuverlässig, für eine schnelle Genehmigung durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion in Trier bestehen seiner Meinung nach auch keine Hindernisse.

Als Nächstes soll das Projekt auf der Grundlage belastbarer Zahlen dem Verbandsgemeinderat vorgestellt werden, dann kann alles sehr schnell gehen: "Wir werden es umsetzen, das steht für mich außer Frage", bekräftigt Arno Lauhöfer gegenüber unserer Zeitung.

Koffer unter dem Hammer: Flughafen Hahn versteigert Fundsachen

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Im Angebot sind Fotoapparate, Videokameras, Trekkingstöcke, Uhren, Schmuckstücke und MP3-Player. Selbstverständlich sind bei den technischen Geräten alle personenbezogenen Daten fachmännisch gelöscht worden. Besondere Spannung herrscht, wenn Koffer, Rucksäcke oder Taschen zur Versteigerung kommen, von denen die Bieter nicht wissen, was sich darin befindet. Bei den Gegenständen handelt es sich um Fundsachen, die in den vergangenen vier Jahren im Terminal liegen gelassen wurden und die trotz intensiver Suche dem Eigentümer nicht zugestellt werden konnten.

Eine vorherige Anmeldung zur Versteigerung ist nicht notwendig. Einlass ist ab 10 Uhr, Besichtigung der Artikel bis 12 Uhr. Die letzte Versteigerung von Fundsachen fand im November 2009 statt. Rund 400 Interessierte kamen damals in die Jahnhalle nach Büchenbeuren.

Office-Sharing: Hunsrücker teilen sich Ideen und Büros

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Von unserer Redakteurin Martina Koch

In der Großstadt hat sich dieses auf Neudeutsch Office-Sharing genannte Konzept bewährt - aber hier im Hunsrück? Gerade hier in einer eher ländlich geprägten Region kann das Office-Sharing seine Stärken voll ausspielen, ist Mirjam Orantek von der Emmelshausener Agentur CompuMaster überzeugt. Der IT- und Marketingdienstleister teilt sich mit der Agentur prXpert Büroräume im Rhein-Mosel-Medienhaus. In Zukunft sollen hier Selbstständige aus verschiedenen Branchen einen Arbeitsplatz in dem Gebäude mieten können. Auch eine ganze Agentur könnte in den hellen Räumen in der Rhein-Mosel-Straße noch unterkommen.

"Die Leute wollen Familie und Beruf vereinbaren und gleichzeitig Arbeit und Privates räumlich trennen. Das ist bei uns optimal möglich", erklärt Mirjam Orantek. Freiberufler oder Angestellte aus dem Hunsrück, die bisher täglich in die Großräume Rhein-Main oder Köln-Bonn pendeln, finden in Emmelshausen einen wohnortnahen Arbeitsplatz, der über die Autobahn 61 gut zu erreichen ist. Damit wollen CompuMaster-Geschäftsführer Jochen Wezel und die Familie Yilmaz als Vermieter auch die Region stärken. "Bisher müssen kleine und mittlere Unternehmen aus dem Hunsrück Dienstleistungen in den Bereichen Marketing, PR und Design oft in den größeren Städten einkaufen", erklärt Nadja Seckler von CompuMaster. Eine Bürogemeinschaft mit Kreativen aus den unterschiedlichen Bereichen könnte diese direkt im Hunsrück und damit nah beim Kunden anbieten - und damit verhindern, dass Unternehmen und gut ausgebildete Fachkräfte aus der Region abwandern.

Den Software-Entwicklern bei CompuMaster ist die Idee, sich einen Arbeitsplatz zu teilen, dabei keinesfalls neu: Sie tauschen ihren Arbeitsplatz im Rhein-Mosel-Medienhaus auch mal gegen ein Büro in den Räumen ihrer Auftraggeber. Indem sie ihre IT- und Marketingdienstleistung vor Ort beim Kunden erbringen, lernen sie dessen Bedürfnisse besser kennen und können gezielter beraten.

Momentan arbeiten die Spezialisten von CompuMaster verteilt über mehrere Etagen des Rhein-Mosel-Medienhauses. Für neue Bürogenossen gibt es in den geräumigen Zimmern noch reichlich Platz und angenehme Kollegen obendrein: "Unsere Entwickler sind sehr ruhige Typen, da stört man sich nicht gegenseitig", meint Mirjam Orantek.

Dabei ist es ausdrücklich erwünscht, dass durch die räumliche Nähe zwischen CompuMaster-Mitarbeitern und den Freiberuflern Synergien entstehen: "Man teilt nicht nur die Büros, sondern auch die Ideen", bringt Mirjam Orantek das Konzept auf den Punkt. Mit der bereits im Haus ansässigen Agentur prXpert hat man bereits gemeinsame Projekte verwirklicht. Jetzt freuen sich beide Agenturen auf neue Bürokollegen und neue Impulse.

Weitere Infos im Internet unter www.rmmh.de oder per E-Mail an info@rmmh.de

Lindenschied diskutiert über Rhaunener Windräder

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Von unserem Redakteur Volker Boch

Seit Monaten versuchen Lindenschieder Bürger genaue Kenntnisse darüber zu erlangen, wie der Planungsstand in Oberkirn und der Verbandsgemeinde Rhaunen ist. Es gab Briefwechsel mit der Landesregierung, interne Diskussionen und viele Gespräche mit Menschen, die sich für dieses Thema engagieren. Im Oktober wurden Gegner des Windkraftprojekts bei einer Oberkirner Bürgerversammlung von der Veranstaltung ausgeladen, weil sie keine Ortsbewohner waren. Dahinter verbargen sich jedoch Vorbehalte, nachdem ein Flugblatt verteilt worden war, welches das Projekt anonym hart attackierte hatte.

Mit erfrischender Sachlichkeit versuchten die Lindenschieder über den aktuellen Planungsstand zu informieren. Gemeinderatsmitglied Timo Ströher skizzierte vor gut 70 Zuhörern detailliert und anschaulich die Pläne innerhalb der Vorrangfläche, die im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Rhaunen ausgewiesen ist. Er schilderte auch die offensichtlichen Probleme, beispielsweise, dass etwa 50 Prozent der Fläche in einem von der Europäischen Union als besonders schützenswert anerkannten Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) liegen. Laut Flächennutzungsplan sind an diesem Standort "erhebliche Auswirkungen" zu erwarten, die vom zuständigen Gutachterbüro aber insgesamt als tolerierbar erkannt wurden. Ströher kam dabei auf ein Kernproblem der Diskussion zu sprechen. Laut einem 2010 veröffentlichten Vogelzug-Gutachten der Verbandsgemeinde Kirchberg gibt es beispielsweise im Bereich der 1956 geschlossenen Schiefergrube Allern Winterquartiere von Fledermäusen. Der Abstand zu den geplanten Anlagen liegt hier bei gut 500 Metern - und die Verbandsgemeinde Rhaunen stützt sich nicht auf das Gutachten seiner Nachbar-VG.

Erkennbar ist aber, dass auf Rhaunener Seite an den Planungen gearbeitet worden ist. Die Entfernung zur Gemeinde Lindenschied war im Flächennutzungsplan ursprünglich mit etwa 600 Metern angegeben. Dies ist überholt, dagegen hat auch die Verbandsgemeinde Kirchberg Einspruch eingelegt, ebenso gegen die Bewertung des Vogelzugs.

Am Tag nach der Versammlung in Lindenschied erläutert Rhaunens Verbandsgemeindebürgermeister Georg Dräger, dass die Fundamente der Anlagen "1000 Meter von Lindenschied weg sein werden". Die Verbandsgemeinde arbeite daran, ein nachhaltiges Konzept für die gesamte Gebietskörperschaft zu erstellen. "Wir reden über ein komplexes Vertragssystem", sagt Dräger. Mit dem Projektentwickler Juwi wurden Kontrakte geschlossen, die auf fünf Konzentrationsflächen insgesamt maximal 26 Windräder ermöglichen könnten. Die Räder sind nach jetzigem Planungsstand zwar bis zu 200 Meter hoch, aber wahrscheinlich im Leistungsbereich von 2,5 Megawatt angesiedelt. Denn das Ziel ist es, möglichst viele Volllaststunden zu erreichen. Verbandsbürgermeister Dräger nennt dazu eine Zahl von 2000 als Ziel.

Auf der 50 Hektar großen Fläche bei Oberkirn, die 120 privaten und acht kommunalen Trägern gehört, sind wohl vier Windräder realistisch. Zurzeit werden die Ergebnisse des Fledermausmonitoring und des emmissionsschutzrechtlichen Gutachtens abgewartet, danach beginnt die konkrete Planung. Bis dahin werden auch die Lindenschieder warten müssen, die sich bereits mit Einwendungen zum Projekt geäußert haben.

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